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San Gimignano in der Toskana

 
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San Gimignano – ein mittelalterliches Juwel im Herzen der Toskana

Noch lange bevor man San Gimignano erreicht hat, erkennt man die Besonderheit dieser Stadt. Die weltberühmten Geschlechtertürme sind schon aus der Ferne zu sehen und erinnern an die Skyline von Manhattan, daher auch der Beiname „Manhattan der Toskana“.

Doch was jenseits des Ozeans vor nicht allzu lang vergangenen Zeiten mit Stahlbeton in atemberaubende Höhen gebaut wurde, schaffte man in diesem toskanischen Städtchen bereits im Mittelalter, wenngleich nicht ganz so hoch. Bis zu 50 Meter hohe schlanke Steintürme beherrschen das Stadtbild von San Gimignano. Die Geschlechtertürme „casetorri“ waren früher das Wahrzeichen von Reichtum und Macht; nur die mächtigsten und somit reichsten Familien der Stadt konnten so verschwenderisch bauen und lieferten sich damit erbitterte Wettstreite. Doch der ewige Drang der Menschheit nach Höherem wurde auch bei den Mächtigsten dieser Stadt abrupt gebremst - kein privates Gebäude durfte die beiden Stadttürme des Palazzo del Podestà und des Palazzo Comunale überragen. Hier ließ die Obrigkeit nicht mit sich reden, und heimlich aufgestockte Gebäude, die die erlaubte Höhe überschritten, mussten unter Zähneknirschen wieder abgetragen werden.

Auf den ersten Blick scheint San Gimignano schier aus den Nähten zu platzen, da die engen Gassen die Besuchermassen kaum fassen können. Doch Kenner wissen, dass man nur die Abenddämmerung abzuwarten braucht, um die Stadt praktisch für sich allein zu haben. Nachdem die Reisebusse mit Tagesausflügler abends wieder in Richtung Florenz abgefahren sind, präsentiert sich San Gimignano in seinem ganzen mittelalterlichen Charme. Die Einheimischen betrachten den Touristenrummel eher gelassen, letztendlich profitieren sie von dem Besucherstrom und nutzen jede Möglichkeit, um ihre Souvenirs, kunsthandwerklichen Artikel und die Spezialitäten der Region auf den Märkten und in den Gassen feilzubieten. Wer gern Wildschwein isst, sollte sich die typische Köstlichkeit dieser Stadt nicht entgehen lassen – besonders der Schinken gilt unter Kennern als wahre Delikatesse.

Am Besten erkundet man San Gimignano ein wenig abseits der üblichen Touristenwege. Eine Variante bietet ein Rundgang außerhalb der Stadtmauern von der Porta San Giovanni zur Porta San Matteo über die Porta delle Fonti und die Porta San Jacobo. Dieser Weg hat neben den zu entdeckenden Sehenswürdigkeiten den großen Vorteil, dass man kaum jemandem begegnet. Eine weitere Möglichkeit, um San Gimignano relativ ungestört zu entdecken, ist ein Spaziergang direkt an der Innenseite der Stadtmauer entlang. Er beginnt an der Porta San Matteo und endet an der Piazza delle Erbe. Da auch hier so gut wie keine Geschäfte auf dem Weg liegen, kann man bei diesem stimmungsvollen Rundgang dem touristischen Trubel der Innenstadt ebenfalls ein Schnippchen schlagen.

Nachdem man nun einen ersten Überblick über San Gimignano und seine übrigens autofreie Altstadt gewonnen hat, kann man sich je nach Lust und Geschmack den einzelnen Sehenswürdigkeiten widmen. Als Ausgangspunkt hierfür ist die Piazza della Cisterna hervorragend geeignet, die mit dem nebenan liegenden Domplatz das Zentrum von San Gimignano bildet. Mit ihrem Renaissancebrunnen in der Mitte, den riesigen Häuserfassaden rings herum und dem strengen dreieckigen Grundriss der Piazza, erlebt man hier das Mittelalter in seiner reinsten Form. Die Piazza del Duomo dagegen ist ein wahres Sammelsurium an Baustilen und Gebäudeformen: der Dom, eine bogenförmige Loggia, ein alles überragender Turm und Treppen – die ideale Kulisse für den Gemüsemarkt, der hier an den Wochentagen abgehalten wird.

Der Dom von San Gimignano hat schon so manchen Besucher genarrt: außen schlicht und streng im romanischen Baustil errichtet, ist das Bauwerk in seinem Inneren über und über mit Fresken bemalt. Die Kirche zählt zu einem der berühmtesten Schmuckstücke der Toskana.

Nach dem Dom ist der Palazzo Comunale, auch Palazzo del Popolo genannt, das meistbesuchte Bauwerk der Stadt. Neben dem darin untergebrachten Musei Civici und dem Dante-Saal, in dem der wohl berühmteste Dichter Italiens im Jahr 1319 einen Streit zwischen den verfeindeten Parteien der Guelfen und Ghibellinen geschlichtet haben soll, ist der Saal des Statthalters besonders zu empfehlen. Die Wände des Saals sind mit den unterschiedlichsten Liebesszenen meisterlich bemalt. So ist die Szene des jungen Mannes, dem seine Eltern Geld zustecken, damit er sich von käuflichen Damen in die Geheimnisse der Liebe einweihen lassen kann, genauso köstlich wie die des frisch verheirateten Paares, das zuerst zusammen im Badebottich sitzt und sich dann später ins gemeinsame Ehebett begibt, während eine Dienerin die Bettvorhänge sorgsam schließt. Oder der Ehemann, der von seiner Frau erbarmungslos ausgepeitscht wird…
Einen Aufstieg auf die Torre Grossa bietet einen phantastischen Überblick über die Stadt und ihre Umgebung. Die Mühe des Treppensteigens wird damit wirklich belohnt, denn dieser einmalige Blick ist unbeschreiblich – man muss dieses beeindruckende Bild mit eigenen Augen gesehen haben.

Einen eher bizarren Nervenkitzel bietet das Foltermuseum, das den Besucher unbarmherzig auf den harten Boden der Realität zurückholt. Es ist schier unglaublich, wie einfallsreich die Menschheit – nur im Mittelalter? – in punkto Wahrheitsfindung war. Die ausgeklügelten Geräte und Vorrichten würden wahrscheinlich heute noch jedes beliebige Geständnis aus dem bedauernswerten Angeklagten herauspressen. Für Kinder oder sensible Gemüter ist diese Ausstellung im Übrigen nicht geeignet.

Wem es im prunkvollen Dom mit seinen Besuchermassen zu überlaufen ist, kann bei einem Besuch im Augustinerkloster etwas für sein Seelenheil tun. Das im 13. Jahrhundert errichtete Kloster mit seiner einfachen Kirche ist dagegen schmucklos und beinahe karg ausgestattet. Sehenswert ist der im Chor angebrachte Bilderzyklus von Benozzo Gozzoli, der das Leben des heiligen Augustinus in eindringlichen Bildern festgehalten hat.

So interessant und aufschlussreich eine Stadtbesichtigung auch sein mag – das menschliche Aufnahmevermögen ist begrenzt. Um sich ein wenig Erholung zu gönnen und die gesammelten Eindrücke zu verarbeiten, bietet sich ein Aufstieg auf die Rocca, die alte Festungsruine geradezu an. Umgeben von dem großen und schattigen Stadtgarten, der im Sommer als Freilichttheater genutzt wird, kann man hier Körper und Seele baumeln lassen. Wer noch Kraftreserven besitzt, darf auf der Ruine herumklettern und sich dabei ganz wie ein mittelalterlicher Eroberer fühlen. Auf jeden Fall sollte man dies als krönenden Abschluss einer Stadtbesichtigung der ganz besonderen Art nicht versäumen, zumal der Blick vom Turm der Rocca auf San Gimignano mit Abstand der schönste ist.

Es gibt in dieser einzigartigen und schönsten mittelalterlichen Stadt der Toskana noch vieles mehr zu sehen, zu entdecken und zu bewundern. Da jeder Besucher seine ganz speziellen Vorlieben hat, sollte man es hiermit genug sein lassen, um Neugierigen die Möglichkeit zu geben, sich auf den Weg zu machen und ihren ganz persönlichen Eindruck von San Gimignano zu gewinnen.

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Titel dieser Seite: San Gimignano in der Toskana - Ferienhaus Toskana
Zusammenfassung dieser Seite: Noch lange bevor man San Gimignano erreicht hat, erkennt man die Besonderheit dieser Stadt. Die weltberühmten Geschlechtertürme sind schon aus der Ferne zu sehen und erinnern an die Skyline von Manhattan, daher auch der Beiname „Manhattan der Toskana“.

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